Omni-Modelle: Multimodale KI richtig nutzen

Omni-Modelle gelten als eine der wichtigsten Weiterentwicklungen moderner KI-Systeme. Sie sind nicht auf eine Modalität beschränkt, sondern verstehen und verarbeiten Text, Bilder, Audio, Video und Daten gleichzeitig. Damit verändern sie grundlegend, wie KI im Arbeitsalltag eingesetzt wird - und stellen neue Anforderungen an gutes Prompting.
- Was Omni-Modelle von klassischen und Thinking-Modellen unterscheidet
- Warum Multimodalität ein echter Gamechanger ist
- Welche Use Cases besonders profitieren
- Was sich beim Prompting grundlegend ändert
- Welche typischen Fehler Unternehmen machen
Omni-Modelle erklärt: Was bedeutet „omni“ bei KI?
Der Begriff Omni kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „alles“ oder „umfassend“. Bei KI-Modellen beschreibt er Systeme, die mehrere Modalitäten nativ in einem Modell vereinen.
Omni-Modelle können zum Beispiel:
- Text lesen, schreiben und analysieren
- Bilder interpretieren und beschreiben
- Diagramme, Screenshots oder Dokumente verstehen
- Audio hören, transkribieren und erzeugen
- Inhalte über Modalitäten hinweg kombinieren
Wichtig: Omni-Modelle sind nicht einfach mehrere Einzelmodelle, die zusammengekoppelt sind. Sie sind so trainiert, dass sie Zusammenhänge zwischen Modalitäten verstehen - etwa zwischen einem Bild und einem begleitenden Text oder zwischen gesprochener Sprache und einer Grafik.

Omni-Modelle vs. klassische KI-Modelle
Der Unterschied liegt weniger in der Intelligenz, sondern in der Bandbreite der Wahrnehmung.
Klassische KI-Modelle sind meist spezialisiert:
- Text-Modelle für Schreiben und Analyse
- Bild-Modelle für Bilderzeugung oder -erkennung
- Audio-Modelle für Sprache oder Transkription
Omni-Modelle vereinen diese Fähigkeiten in einem System. Dadurch können sie Aufgaben lösen, die vorher nur mit Tool-Ketten möglich waren - oder gar nicht.
Beispiel:
Ein klassisches Modell kann einen Text zusammenfassen.
Ein Omni-Modell kann ein Foto einer Präsentationsfolie analysieren, den gesprochenen Kommentar verstehen und daraus eine strukturierte Zusammenfassung erstellen.
Warum Omni-Modelle im Unternehmen so relevant sind
Der Arbeitsalltag in Unternehmen ist fast immer multimodal: PDFs, E-Mails, Screenshots, Tabellen, Meetings, Whiteboards, Präsentationen, Videos.
Omni-Modelle passen genau zu dieser Realität.
Typische Unternehmensanwendungen sind:
- Analyse von PDFs, Screenshots und Präsentationen
- Unterstützung im Kundenservice (Text + Screenshot + Logfile)
- Auswertung von Meetings (Audio + Slides + Notizen)
- Schulung & Enablement (Video + Text + Aufgaben)
- Marketing & Content (Bild, Text, Video in einem Workflow)
Statt mehrere Tools zu koordinieren, können Teams mit einem Omni-Modell durchgängige Workflows abbilden.
Ein häufiger Denkfehler: Omni-Modelle wie ein normales Textmodell zu behandeln und nur Textprompts zu nutzen.
Damit verschenkt man den größten Mehrwert.
Omni-Modelle sind dafür gebaut, Kontext aus mehreren Quellen gleichzeitig zu ziehen. Wer nur Text eingibt, nutzt sie faktisch unter Wert.
Der eigentliche Vorteil entsteht, wenn Inhalte kombiniert werden:
- „Hier ist ein Screenshot + ein kurzer Kontext + eine Frage“
- „Hier ist ein PDF + eine konkrete Aufgabe“
- „Hier ist ein Video + das Ziel, das ich erreichen will“
Prompting bei Omni-Modellen: Der größte Unterschied
Beim Prompting für Omni-Modelle geht es weniger um „schöne Formulierungen“, sondern um saubere Kontextsteuerung.
Die zentrale Frage lautet:
👉 Was soll das Modell aus welcher Modalität berücksichtigen - und wofür?
Ein gutes Omni-Prompt macht explizit:
- welche Inputs relevant sind
- wie sie zueinander stehen
- was das Ziel ist
Die ideale Prompt-Struktur für Omni-Modelle
Bewährt hat sich folgende Struktur:
1. Ziel definieren
Was soll am Ende herauskommen? Analyse, Zusammenfassung, Entscheidung, Entwurf?
2. Inputs benennen
Welche Inhalte erhält das Modell? (z. B. PDF, Screenshot, Audio, Text)
3. Rolle der Inputs erklären
Wofür ist welcher Input relevant?
Beispiel: „Das Bild zeigt den Ist-Zustand, der Text beschreibt die Zielvorgabe.“
4. Vorgehen festlegen
Soll verglichen, erklärt, priorisiert oder transformiert werden?
5. Ausgabeformat festlegen
Stichpunkte, Tabelle, Empfehlung, Checkliste, Entscheidungsbaum?
Omni-Modelle reagieren besonders gut, wenn sie wissen, wie sie unterschiedliche Modalitäten zusammenführen sollen.
Beispiel: Schlechtes vs. gutes Omni-Prompting
Unpräzise:
„Analysiere dieses Dokument.“
Omni-tauglich:
„Du erhältst ein PDF mit einer Prozessbeschreibung und einen Screenshot aus unserem Tool.
Analysiere, ob der Prozess im Screenshot korrekt umgesetzt ist.
Identifiziere Abweichungen, Risiken und mögliche Verbesserungen.
Gib das Ergebnis als Tabelle aus.“
Im zweiten Fall weiß das Omni-Modell:
- welche Inputs da sind
- wie sie zueinander stehen
- was genau geprüft werden soll
Omni-Modelle und Kontextgrenzen: Weniger ist oft mehr
Ein häufiger Fehler ist, zu viele Inputs ungefiltert bereitzustellen.
Omni-Modelle können zwar viel verarbeiten, aber auch sie profitieren von Fokus. Besser ist:
- relevante Seiten markieren
- erklären, welcher Abschnitt wichtig ist
- irrelevante Informationen weglassen
Qualität entsteht nicht durch maximale Datenmenge, sondern durch klaren Kontext.
Was sich beim Prompting im Vergleich zu Thinking-Modellen unterscheidet
Thinking-Modelle fokussieren auf Denktiefe und Logik.
Omni-Modelle fokussieren auf Kontextbreite und Wahrnehmung.
Das hat Konsequenzen:
- Bei Thinking-Modellen steuerst du den Denkprozess
- Bei Omni-Modellen steuerst du den Informationsraum
Beide lassen sich kombinieren - aber die Prompt-Logik ist unterschiedlich. Ein Omni-Prompt fragt zuerst: Was sieht, hört und liest das Modell?
Ein Thinking-Prompt fragt zuerst: Wie soll das Modell denken?
Typische Fehler beim Einsatz von Omni-Modellen
In der Praxis sieht man immer wieder dieselben Stolpersteine:
- Omni-Modelle nur für Text nutzen
- unklare Zuordnung von Inputs („Hier ist was, mach was draus“)
- fehlende Zieldefinition
- zu komplexe Aufgaben ohne Struktur
- keine Trennung zwischen Beobachtung und Bewertung
Wer diese Fehler vermeidet, bekommt deutlich konsistentere und nützlichere Ergebnisse.
Omni-Modelle im Unternehmensalltag richtig einführen
Für Unternehmen heißt das: Omni-Modelle brauchen klare Einsatzregeln.
Sinnvoll sind:
- definierte Use Cases (z. B. „Dokument + Screenshot Analyse“)
- Prompt-Vorlagen für häufige Aufgaben
- Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit multimodalen Inputs
- klare Datenregeln (was darf hochgeladen werden?)
Ohne diese Leitplanken werden Omni-Modelle schnell zu „Alles-Könnern ohne Fokus“.

FAQ zu Omni-Modellen
Sind Omni-Modelle immer besser als andere KI-Modelle?
Nein. Sie sind überlegen, wenn mehrere Modalitäten relevant sind. Für reine Textaufgaben sind spezialisierte Modelle oft effizienter.
Brauche ich spezielles Prompting-Wissen?
Ja - aber weniger technisch, mehr strukturell. Entscheidend ist, Inputs und Ziele sauber zu erklären.
Können Omni-Modelle Thinking-Modelle ersetzen?
Nicht vollständig. Omni-Modelle sind stark in Wahrnehmung und Kontext, Thinking-Modelle in logischer Tiefe. Die Kombination ist oft ideal.
Sind Omni-Modelle datenschutzkritischer?
Nicht immer, sollten sie jedoch, weil häufiger Dokumente, Bilder oder Audio genutzt werden. Deshalb sind klare Regeln und sichere Plattformen besonders wichtig.
Fazit: Omni-Modelle entfalten ihren Wert durch Kontext, nicht durch Magie
Omni-Modelle sind ein großer Schritt Richtung realistische KI-Arbeitsassistenz, weil sie so arbeiten können wie Menschen: sehen, lesen, hören und kombinieren.
Ihr Potenzial entfaltet sich aber nur, wenn:
- der Kontext sauber strukturiert ist
- Prompting multimodal gedacht wird
- Einsatzfelder bewusst gewählt werden
Wer Omni-Modelle richtig einsetzt, reduziert Tool-Wildwuchs, beschleunigt Workflows und verbessert die Qualität komplexer Aufgaben.
Die KI Company unterstützt Unternehmen dabei, Omni-Modelle sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren - von Use-Case-Design über Prompt-Vorlagen bis hin zu Governance und Enablement für Teams. Wenn ihr wissen möchtet, wo Omni-Modelle bei euch echten Mehrwert liefern, beraten wir euch gerne unverbindlich.
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